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Geschichte

DIE GESCHICHTE DER MUSIKKAPELLE PARTSCHINS

 

GRÜNDUNG UND 1. WELTKRIEG

Die Gründung unserer Blaskapellen begann erst Anfang des vorigen Jahrhunderts. Bis dahin gab es beim Blech, vor allem bei Trompete und Horn, nur Naturtoninstrumente, die nur Berufsmusiker bewältigen konnten. 1813 erfand Heinrich Stölzel aus Schlesien das System der Ventile. Von da an wurde ein konstruktives Musizieren von Laien erst möglich.
Es war ein glücklicher Zufall, dass bald nach dieser Erfindung ein Mann in Partschins in Erscheinung getreten ist, der in den folgenden Jahrzehnten für das musikalische Leben in der Gemeinde von größter Bedeutung war: Herr Franz Ferdinand Ritter von und zu Goldegg, welchen man als den Gründer der Musikkapelle bezeichnen kann.

Die erste Aufnahme der Musikkapelle von 1867Die erste Aufnahme der Musikkapelle von 1867Als begeisterter Musikliebhaber kaufte er alle Instrumente für den Kirchenchor und für die zukünftige Musikkapelle, sowie auch sämtliche Notenliteratur. Dem großen Mäzenatentum des Herrn Franz Ferdinand von Goldegg verdanken wir, dass unsere Musikkapelle dieälteste des Burggrafenamtes ist. Noch Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts nahm man 1829 als Gründungsjahr an. 1929 fand deshalb auch eine schlichte 100-Jahr-Feier statt.
Bald danach widerlegte Kapellmeister Benedikt Burger sen. diese These, in dem er Aufzeichnungen mit folgendem Wortlaut fand: "Die Prozession am Fronleichnamstage von 1818wurde von einer 15-köpfigen Blaskapelle begleitet. Sie erhielt dafür laut Dorfmeisterrechnung den Betrag von 4 Gulden und 30 Kreuzern."

Die Partschinser Kapelle muss auch bald ein relativ hohes Niveau erreicht haben, sonst würde ihr nicht die Ehre zugesprochen worden sein, 1820 den musikalischen Empfang der Erzherzogin Maria Luise von Österreich in Meran zu gestalten. 1823 wurde unsere Kapelle zum selben Anlass auf den Jaufenpass entsandt.

Der gute Ruf der Partschinser Blasmusik verbreitete sich rasch und spornte auch die Bewohner anderer Orte an, ebenfalls eine Musikkapelle zu gründen, so z.B. unsere Nachbargemeinde Algund. Die Chronik von Algund berichtet folgendes: Das Jahr 1836 brachte Furcht und Schrecken ins Land. Das schwarze Gespenst der asiatischen Cholera ging um und forderte viele Todesopfer. Damit Gott der Herr künftig diese fürchterliche Seuche fernhalten möge, hat die Gemeinde alljährlich eine feierliche Bittprozession zu veranstalten gelobt. Damit dieser Umgang in möglichst feierlicher und würdiger Weise gehalten werden konnte, war der Algunder Lehrer Eberhart bemüht, eine Blasmusik nach dem Muster der Partschinser zu schaffen. "Denn", so sagte er, "was dort möglich ist, braucht hier nicht unmöglich zu sein." 
In der Musikchronik von Schenna steht geschrieben: "Unsere Kapelle tritt allmählich aus dem dörflichen Kreis aus und in Konkurrenz mit anderen Dorfkapellen der Umgebung, so mit der Kapelle von Partschins, langjähriges Vorbild für alle anderen aufgrund ihrer Fortschrittlichkeit in instrumenteller Hinsicht, weiters mit den Kapellen von Algund, Untermais und Lana."

In der Chronik von Algund steht auf Seite 199: "Es soll daran erinnert werden, dass die Partschinser Musikkapelle zu Lebzeiten Peter Mitterhofers, des Erfinders der Schreibmaschine, zu den besten der Umgebung zählte."

Der Heimatforscher Karl Wolf schrieb in seiner Geschichte der Meraner Bürgerkapelle von 1848 bis 1898: "Am 20. April 1848 kamen zwei Kompanien Passeirer in der Stärke von 150 Mann hier an und vereinigten sich mit den angerückten Algundern, den Schützen von Partschins und dem Unteren Vinschgau. Auf dem Sandplatze, vor dem Tor-Wirt (Siegmund), hatten die Leute Aufstellung genommen und ihnen schloss sich ein bescheidenes Häuflein Meraner und Maiser an. Ganz besondere Aufmerksamkeit erregten die Schützen von Partschins mit ihrer Musik unter dem Kapellmeister Plangger. Den damaligen Bürgermeister von Meran, Valentin Haller, ärgerte eigentlich das Aufsehen, welches die Bauern von Partschins mit ihrer Musik machten und er entsendete einen Boten an die Meraner, welche ja auch mit Musik ausgerückt waren, mit dem Auftrage, sie sollten spielen. Die Meraner Musiker ließen aber zurück entbieten, ‚sie hätten einen zu kurzen Atem' ".

Mit dem Tode des Herrn Franz Ferdinand von Goldegg im Jahre 1874 ging es bedauerlicherweise mit der Partschinser Dorfkapelle rasch abwärts. Laut Schulchronik war sie in der Folgezeit nur mehr auf sich selbst angewiesen. Sie erhielt zwar noch aus der Gemeindekasse jährlich 70 bis 80 Gulden und dies, wie es heißt, oft nur ungern. Nach und nach kam es zum Verfall und zur teilweisen Auflösung (etwa 1884).

Fast 20 Jahre hindurch blieb es nun still um die Partschinser Musikkapelle. So manchen eifrigen Musikanten stimmte das wohl wehmütig. Anscheinend war die Lage aussichtslos. Doch endlich, im Jahre 1904, ergriff Pius Prantl, Sohn des Dorflehrers Prantl, die Initiative und begann mit großem Eifer und Opfermut den Wiederaufbau der Kapelle. Pius Prantl arbeitete vorher im Bergwerk von Schneeberg im Passeier und gehörte dort als erster Flügelhornist der Schneeberger Knappenkapelle an, welche damals als die beste des Landes galt. Feuerwehrmusik im Jahre 1907Feuerwehrmusik im Jahre 1907Im Jahre 1906 übernahm dann Schulleiter und Organist Thomas Ebner aus Tilliach in Pustertal die weitere Ausbildung und Führung unserer Dorfkapelle. Sein Vorgänger blieb weiterhin als Bassbläser. Er soll seine Stimme ohne Notenhilfe bewältigt haben. Kam er zu spät zur Probe, betrat er bereits mitblasend das Lokal.

Musikkapelle bei der Einweihung des E-Werkes am WasserfallMusikkapelle bei der Einweihung des E-Werkes am Wasserfall

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie erfolgreich Ebners Aufbau bei der Kapelle war, zeigen die Neuaufnahmen von Musikanten, die aus dem ältesten noch vorhandenen Mitgliedsbuch ersichtlich sind. Damals entstand die so genannte Feuerwehrmusik. Ein Musikant musste gleichzeitig auch Feuerwehrmann sein mit allen Rechten und Pflichten eines solchen.
Bei Veranstaltungen der Feuerwehr trugen die Musikanten beim Musizieren die Feuerwehruniform, ansonsten die Tracht. Das war mehr oder weniger so üblich bis zum Jahre 1925.

1910 erwählte Herr Benedikt Burger sen. aus Oberinn am Ritten Partschins zu seinem Dienstort und übernahm sofort die Aufgaben eines Schulleiters, Organisten und Kapellmeisters. Der Hauptgrund, dass er Partschins als seinen Dienstort auserwählte, war die neue Reinisch Orgel aus Steinach am Brenner mit 2 Manualen und 18 Registern, in der damaligen Zeit für ein so kleines Bauerndorf ein Wunderwerk.

1914 erschütterte dann der Ausbruch des 1. Weltkrieges den Dorffrieden. So mancher Musikant musste dem Vaterland als Soldat seine Dienste leisten. Als dann im Jahre 1915 bei der italienischen Kriegserklärung an das Habsburgerreich von Österreich unsere Standsc

hützen die Dolomiten- und Ortlerfront halten mussten, kam es notgedrungen zur sofortigen Auflösung der Dorfmusik. Auch Kapellmeister Benedikt Burger musste als Standschützen-Leutnant an die Dolomitenfront.

Schützenfahnenweihe zu Pfingsten 1914Schützenfahnenweihe zu Pfingsten 1914Riss der schreckliche Krieg auch eine empfindliche Lücke in die Reihen der Partschinser Musikanten, so ließ man dennoch den Mut nicht sinken und begann sofort nach der Waffenniederlegung mit beispiellosem Eifer die Dorfmusik wieder ins Leben zu rufen. Anfang 1919 übernahm Malermeister Karl Strimmerdie Neuausbildung und Stabführung der Kapelle und leistete bis zum 15. Jänner 1922 wertvolle Dienste. Herr Strimmer wanderte dann mit seiner Familie nach Südamerika aus, wo dieseheute noch lebt. Der ehemaligeKapellmeister Benedikt Burger löste ihn ab und führte die Kapelle bis 1926.
Im Jahre 1926 stellte man gegen Bezahlung den Fotografen Herrn Johann Gamper aus Meran als Kapellmeister ein. Unter seiner Stabführung konnte die Kapelle eine bedeutende Leistungssteigerung erzielen. Gamper war besonders von den jungen Musikanten wegen seiner Strenge und Genauigkeit gefürchtet. Eine seiner Äußerungen ist erwähnenswert: "Buben, wenn ihr nicht fleißig lernt und mitmacht, werden wir Feinde, im gegenteiligen Fall Freunde." Vor jeder Probe musste er von Forst mit einer Pferdekutsche nach Partschins gebracht werden. Außerdem bekam er jedes Mal ein Abendessen, ein Nachtquartier und 25 Lire. Für jedes Konzert musste er zusätzlich entlohnt werden. Es war für die Vereinskasse zwar eine schwere Belastung, jedoch die musikbegeisterten Partschinser scheuten keine Mühen und Kosten, um das musikalische Niveau zu steigern.

Erste Aufnahme nach dem 1. Weltkrieg 1921Erste Aufnahme nach dem 1. Weltkrieg 1921

Unsere Kapelle im Jahre 1925Unsere Kapelle im Jahre 1925

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapellmeister Toni Schönweger im Jahre 1958Kapellmeister Toni Schönweger im Jahre 1958Kapellmeister Benedikt Burger sen. im Jahre 1925Kapellmeister Benedikt Burger sen. im Jahre 1925Am 8. Jänner 1933 wurde Herr Anton Schönweger, Bauer vom Grasweghof in Vertigen, zum Kapellmeister der Partschinser Dorfmusik gewählt. Unter ihm erlebte die Kapelle wohl eine neue Glanzzeit. Die große Liebe zur Musik trieb ihn, kaum als junger Standschütze aus dem 1. Weltkrieg heimgekehrt, zur Kapelle. 1919 nahm man ihn als Posaunisten auf. Um die Möglichkeit einer besseren musikalischen Ausbildung zu erlangen entschloss er sich, gleichzeitig auch bei den Algundern unter dem damals legendären Kapellmeister Anton Schrötter in die »Lehre« zu gehen. Volle 22 Jahre, auch noch als Partschinser Kapellmeister, wanderte der gute Toni zu Fuß über Plars nach Algund zu den Proben. Seine Aufmerksamkeit galt wohl mehr, dem Dirigenten die Kunst der Stabführung abzuschauen als dem Blasen von Noten. Volle 32 Jahre hindurch leitete Toni die Kapelle und brachte sie zu hohen Leistungen. Bald schon war sie eine der Spitzenkapellen im Burggrafenamt.

Am meisten Zeit verbrachte er wohl mit Notenschreiben. Ab 4 Uhr früh saß er im Winter oft schon in der Stube beim warmen Ofen und schrieb mit seinen klobigen Bauernhänden Notenstimmen so exakt und übersichtlich, dass wir Musikanten diese leichter lasen als die gedruckten. So manche Partitur wurde zu einem Kunstwerk gestaltet. Das zunehmende Alter, 68 Jahre, und der weite Fußweg zur Probe veranlassten ihn, bei der Generalversammlung am 31. Jänner 1965 das Kapellmeisteramt abzugeben. Ab diesem Zeitpunkt übernahm Lehrer Benedikt Burger jun., Enkel des Altkapellmeisters Benedikt Burger, das Amt.

 

Die Dorfmusik im Jahre 1932Die Dorfmusik im Jahre 1932

FASCHISMUS UND 2. WELTKRIEG

Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg kam die faschistische Ära auf uns zu. Alle Musikkapellen in Südtirol gingen einer schicksalsschweren Zeit entgegen. Der Faschismus, der in den Musikkapellen nicht unbegründet eine der Säulen Südtiroler Brauchtums und Kulturgutes sah, erschwerte in der Folgezeit immer mehr die Tätigkeit dieser Vereine. Es durfte zeitweise außer bei Prozessionen fast nur mehr bei Nationalfeiertagen und faschistischen Veranstaltungen ausgerückt werden.

Die Bauerntracht war schon längst ein Dorn in den Augen der Faschisten. Tatsächlich wurde dann das Tragen derselben ab Ende 1934 verboten. Die letzte Ausrückung erfolgte beim großen Herbstfest am 7. Oktober 1934 in Meran. Durch Komiteebeschluss schaffte sich die Kapelle 1933 aus eigenen Mitteln eine einheitliche Montur an. Sie bestand aus einem Schützenrock und Hut mit Adlerflaumfeder. Das Tragen der Feder wurde ab Juni 1937 schließlich auch verboten, da ja das Wappen der Habsburger aus einem Doppeladler bestand.

Vor dieser Anschaffung trat man notgedrungen fast nur mehr in Zivil auf. Dabei hat einmal bei einer Ausrückung am italienischen Nationalfeiertag auf dem Partschinser Dorfplatze der Cinellist, von Beruf Metzger, natürlich mit Absicht eine überaus blutige Schürze getragen. Dieses »Vergehen« wäre ihm bald zum Verhängnis geworden.

Dem Podestà Federspiel musste jedoch am Bestand unserer Musik etwas gelegen haben, sonst hätte er nicht aus dem Gemeindesäckel heraus 4 Instrumente gestiftet. Das war allerdings in der Faschistenzeit der einzige finanzielle Beitrag von Seiten der Gemeinde.

Unsere Kapelle 1926 in Trient, eskortiert von faschistischen Parteiorganen. Als Tambourmajor fungierte der erste faschistische Gemeindesekretär von Partschins mit Namen Gentilini Vittorio. Rechts neben ihm der erste Partschinser Podestà (Amtsbürgermeister) namens FederspielUnsere Kapelle 1926 in Trient, eskortiert von faschistischen Parteiorganen. Als Tambourmajor fungierte der erste faschistische Gemeindesekretär von Partschins mit Namen Gentilini Vittorio. Rechts neben ihm der erste Partschinser Podestà (Amtsbürgermeister) namens Federspiel

Aufgrund der immer misslicher werdenden politischen Verhältnisse haben bei der Generalversammlung vom 24.11.1935 mit Ausnahme von zehn Mitgliedern der Musikkapelle alle ihren Austritt erklärt. Mit Beschluss der restlichen Musikanten wurde der Verein dann schließlich einen Monat später, am 26.12.1935, aufgelöst. Die Instrumente samt Notenmaterial wurden der Kirche mit einem Scheinvertrag für den Betrag von 2.280 Lire verkauft. Man befürchtete nämlich die Sequestrierung der Instrumente seitens der durch die Auflösung verärgerten faschistischen Funktionäre. Da die Kirche seit den Lateranverträgen, abgeschlossen im Jahre 1929 zwischen dem italienischen Staate und dem Vatikan unantastbar geworden war, konnte somit diesbezüglich nichts mehr passieren.


Am 12. April 1937 wurden auf Ersuchen des Herrn Pfarrers Heinrich Schweigkofler, des Podestà und des politischen Sekretärs wieder die ersten Besprechungen bezüglich der Neugründung der Kapelle eingeleitet. Nach zwei weiteren Besprechungen fand am 19. Mai wieder die erste Probe und am 27.Juni desselben Jahres am Fronleichnamstage die erste Ausrückung mit Platzkonzert nach 18-monatiger Unterbrechung statt. Die 1935 abgegebenen Instrumente wurden von Seiten der Kirche wieder anstandslos der Musikkapelle übergeben.

Am 04.06.1938 sollte in Bozen das italienische Kronprinzenpaar mit großem Staat empfangen werden. Am Bahnhof Meran stand für die Fahrt in die Landeshauptstadt den Kapellen und politischen Gruppen ein Sonderzug zur Verfügung. Die Partschinser trafen diesen bereits derart überfüllt an, dass sie sich weigerten mitzufahren und das Züglein davonrollen ließen. Dadurch geriet der damalige faschistische Zoneninspektor und politische Sekretär derart in Wut, dass er unsere Kapelle eine »massa di pecore« (Herde von Schafen) nannte und sie ab sofort für aufgelöst erklärte. Das hat die Partschinser nun derart beeindruckt, dass sie in Meran sofort auf eigene Kosten zwei Autos mieteten und doch noch die Fahrt nach Bozen antraten und dort an der Feierlichkeit teilnahmen. Diese Geste bewirkte dann die Zurücknahme der angeordneten Auflösung der Kapelle vonseiten des Zoneninspektors, und mit einem festen Händedruck zwischen diesem und dem damaligen Musikobmann Ludwig Schweitzer war die Sache wieder bereinigt. Zwei Tage später, am 06.06.1938, wurde das Kronprinzenpaar auf der Töll bei seiner Durchreise in Schlandes noch einmal mit Musik begrüßt.

Die Musikkapelle Partschins im Jahre 1939 gemeinsam mit den Ehrenmitgliedern. Diese Aufnahme war wohl die letzte vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Die Tracht war verboten.Die Musikkapelle Partschins im Jahre 1939 gemeinsam mit den Ehrenmitgliedern. Diese Aufnahme war wohl die letzte vor Ausbruch des 2. Weltkrieges. Die Tracht war verboten.ZEIT NACH DEM 2. WELTKRIEG

Nach dem 2. Weltkrieg ging man wieder mit unermüdlichem Eifer daran, die Lücken, die durch Abwanderung, Krieg und Austritte entstanden waren, aufzufüllen. Bald hatte die Kapelle schon wieder einen Mitgliederstand von Mitte vierzig Mann und Kapellmeister Toni Schönweger konnte neuerdings mit seinen Musikkameraden beachtliche Erfolge verbuchen.

Es gab im Laufe der Zeit immer mehr günstige Angebote für Ausflüge. Man unternahm Fahrten in alle Teile unseres Landes. Den Höhepunkt bildete 1951 die dreitägige erste Auslandsfahrt nach Aldrans bei Innsbruck. Die Besonderheit dieser Reise bestand auch darin, dass es die erste mit einem Omnibus war. In den 20- er und 30-er Jahren war das Fortbewegungsmittel meistens nurein Brückenwagen mit Pferdegespann. Der äußere Rand wurde mit Decken belegt, auf denen die Musikanten saßen. Die Beine baumelten nach unten. Eine Fahrt mit dem Lastauto war damals bereits ein Ereignis.

 

 

Großer Ausflug 1930Großer Ausflug 1930

In die Nachkriegszeit fiel auch die Einführung der tiefen Stimmung. Der Gemeinderat unter Bürgermeister Franz Gamper ermöglichte dies mit Beschluss vom 9. Dezember 1954 durch die Gewährung eines Beitrages von 2 Millionen Lire. Die erste Ausrückung mit den neuen Instrumenten erfolgte am 19. März 1956 bei der Josefi-Prozession mit anschließendem Platzkonzert.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE 150-JAHRFEIER DER MUSIKKAPELLE PARTSCHINS

 

Die Jubelkapelle von Partschins anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens mit Kapellmeister Benedikt Burger. Altkapellmeister Toni Schönweger fungiert als Tambourmajor.Die Jubelkapelle von Partschins anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens mit Kapellmeister Benedikt Burger. Altkapellmeister Toni Schönweger fungiert als Tambourmajor.

 

Am 24. und 25. August 1968 gab es für unsere Kapelle ein großes Fest. Sie konnte ihr 150-jähriges Bestehen feiern.

Es begann am Samstag um 21 Uhr mit einem Fackelumzug der Ortskapelle durch das Dorf. Anschließend war Konzert im Hofe der Stachelburg.

Der Sonntag begann mit einem Weckruf um 6:30 Uhr um 8:00 Uhr empfing man auf dem Dorfplatz die Verbandsfahne. Für 8.30 Uhr war die Feldmesse auf dem Kirchplatz anberaumt. Hochwürden Kooperator Auer segnete dabei unsere neue Vereinsfahne. Es war die erste unsererDie neue und erste Vereinsfahne mit dem Goldeggschen WappenDie neue und erste Vereinsfahne mit dem Goldeggschen WappenKapelle überhaupt. Wir verdanken diese lobenswerte Initiative wohl hauptsächlich unserem damaligen Obmann Luis Götsch. Dessen Frau Anni übernahm die Patenschaft und großzügigerweise auch einen Teil der Finanzierung der Fahne.
Nach dem Gottesdienst begann der feierliche Festakt. Obmann Luis Götsch eröffnete diesen mit der Begrüßung der Festgäste. Treffende Worte sprachen anschließend der Verbandsobmann des VSM Matthias Kiem-Stickler, der Bezirksobmann Toni Metz, sowie unser Bürgermeister Dr. Robert Tappeiner. Anwesend waren auch noch Verbandskapellmeister Sepp Thaler und Bezirkskapellmeister Sepp Thaler und Bezirkskapellmeister Ludwig Gstrein (ein Partschinser und langjähriger Kapellmeister von Schenna).
Kapellmeister Benedikt Burger dirigiert ein Konzert im Garten der StachelburgKapellmeister Benedikt Burger dirigiert ein Konzert im Garten der StachelburgAnschließend hielt Benedikt Burger jun. die Festrede. Er gab einen genauen Überblick über die 150-jährige Geschichte unserer Kapelle.

 

Mit der Aufführung der "Jubelouverture", von Franz Schöpf für die Kapelle komponiert, endete der vollauf gelungene Festakt.
Um 14 Uhr setzte sich ein großer Festumzug in Bewegung, angeführt von Fanfarenbläsern hoch zu Ross und von unserer Musikkapelle mit der Vereinsfahne. Es folgten abwechselnd ein Festwagen (im ganzen vier) und eine Blaskapelle (von Nals, Kastelruth, Unterinn und Naturns). Nachher gab es Konzerte der Gastkapellen.

 

 

Das Fest verlief dank der perfekten Organisation unseres Obmannes Luis Götsch und seiner Mitarbeiter würdig und reibungslos. Der Verbandsobmann stellte die Durchführung der 150-Jahrfeier als beispielhaft hin.

 

Die Musikkapelle Partschins unter Kapellmeister Benedikt Burger und Obmann Vinzenz Tappeiner im Jahre 1978. Die 45 Mann starke Kapelle hat erstmals eine Musikantin in ihren Reihen.Die Musikkapelle Partschins unter Kapellmeister Benedikt Burger und Obmann Vinzenz Tappeiner im Jahre 1978. Die 45 Mann starke Kapelle hat erstmals eine Musikantin in ihren Reihen.

Im Jahre 1993 übernahm Albert Zerzer die Aufgabe des Obmannes. Er leitet die Musikkapelle auch heute noch. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass wir heute in einem modernen, der Zeit entsprechenden Probelokal musizieren dürfen. Eine wichtige Vorarbeit leistete dabei auch Hans Österreicher, Obmann bis zum Jahre 1993.

Seit 1996 ist der Musiklehrer und Landwirt Michael Pircher Kapellmeister; wieder ein Partschinser und aus den Reihen der eigenen Musikkapelle hervorgegangen. Durch seine Hingabe zur Musik gelingt es ihm immer wieder, uns Musikannten zu Höchstleistungen anzuspornen. Unter seiner Leitung erlangte die Kapelle ein ausgezeichnetes Oberstufenniveau, welches sich alljährlich in unseren Frühjahrskonzerten bemerkbar macht.

 

DIE MUSIKKAPELLE PARTSCHINS HEUTE

Die Musikkapelle Partschins im Jahre 1999Die Musikkapelle Partschins im Jahre 1999

Die Musikkapelle hat heute nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert im kulturellen Dorfleben von Partschins. Niemand könnte sich kirchliche Feiern wie Prozessionen, Erstkomunionen, Firmungen usw. ohne die Musikkapelle vorstellen. Ebensowenig wären die vielen Konzerte für Einheimische und Feriengäste wegzudenken, welche im Laufe eines Jahres stattfinden. 
In ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit hat die Partschinser Musikkapelle etwa dreißig Auftritte im Jahr im Ort und außerhalb. Die Platzkonzerte finden abwechselnd auf dem Dorfplatz von Partschins und dem Festplatz in Rabland statt. Gelegentlich werden auch Konzerte in anderen Gemeinden abgehalten.
Zurzeit besteht die Kapelle aus fast 60 Mitgliedern, ca. ein Fünftel davon sind Musikantinnen.


Bis zum Jahre 1997 war der Proberaum der Kapelle im Vereishaus von Partschins. Da dieser jedoch nach und nach zu klein wurde, sah man sich gezwungen, sich nach einer neuen Bleibe umzusehen und wechselte 1997 in das neue Teisenhaus in Partschins. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde erhielten wir nun einen Proberaum, welcher den heutigen und zukünftigen Anforderungen gerecht wurde.
Die instrumentalische Ausstattung der Musikkapellen in Südtirol ist in der heutigen Zeit natürlich sehr viel besser, als in der Vergangenheit. Ohne die finanzielle Unterstützung vonseiten des Landes Südtirol, des VSM, der Gemeinden, der Tourismusvereine, Banken und vorallem der zahlreichen Spenden der Musikfreunde wäre ein solcher Verein jedoch nicht überlebensfähig. Wir möchten an dieser Stelle ein herzliches "Vergelt's Gott" an alle Unterstützer und Gönner unserer Kapelle richten.

Die Musikkapelle im Jahre 2007Die Musikkapelle im Jahre 2007Neben Unterhaltung und der Erhaltung der Tradition steht vorallem auch das Vereinsleben im Mittelpunkt. Als Ausgleich zu den vielen Proben und Auftritten organisiert der Verein alljährlich Vereinsausflüge, in welchen besonders der gesellschaftliche Teil sowie die Kameradschaft im Zentrum stehen. Ob dies nun Ausflüge ins Ausland, Winterausflüge oder auch die jährlichen "Neujahrsgratulationen" sind, nach einem solchen Ereignis musiziert es sich um so leichter.

 

Falls auch Sie eine interessante Ausflugs- und Auftrittsmöglichkeit für uns haben, kontaktieren sie uns bitte. Wir würden uns sehr darüber freuen!

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